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Meine Reitkarriere
Mit 21 Jahren habe ich auf Betreiben meines Mannes zum ersten Mal ein Pferd bestiegen. Das beschied mir einen solchen Muskelkater, dass ich drei Tage nicht aufrecht gehen konnte, was mich aber nicht hinderte, weiter reiten zu gehen. Begonnen habe ich im Reitstall Sedletzky in Himberg auf einem Privatpferd, einer Rappstute mit geschätzten 170 cm Stockmaß. Cyrina gehörte einem Arbeitskollegen meines Mannes und war sehr geduldig mit mir. Bei der ersten Longestunde "verlor" sie mich zwar -
Aber Angst hatte ich nie und nach dem Sturz musste in einem Affentempo wieder die Stute erklimmen. Erschöpft nahm ich wieder Platz. Für einen Protest gegen die Unterstellung, dass ich sonst nicht wieder aufgestiegen wäre, war ich zu schwach. Nach zehn Longestunden wurde mir das Pferd schon zum Kauf angeboten. Ich lehnte dankend ab mit Hinweis auf meine nicht vorhandenen Kenntnis bezüglich Pferd und Reiten.
Danach wechselte ich in den Schulbetrieb und kaufte meinen ersten Leder-
Da ich am anderen Ende von Wien wohnte, wechselte ich den Reitstall und kam in den Schulbetrieb von Peter Zobl-
Relativ rasch durfte ich auch die anderen Pferde reiten. Nach drei Jahren Schulunterricht in der Abteilung bedurfte es neuer Ziele. Im Urlaub in Aspang am Wechsel absolvierte ich meine ersten Ausritte und Springstunden. Nach meiner Rückkehr wurde die Reiterpassprüfung anvisiert.
Da ich keine Angst hatte, bekam ich natürlich ein schwieriges Pferd namens Memory. Er wollte absolut nicht springen und versuchte jeweils auf einer Seite vorbeizukommen. Steuerte man gegen, nahm er die andere Seite, um auszuweichen. So bewältigte ich nur mühsam den Kurs zur Prüfung. Am Vortag der Prüfung meinte die Reitlehrerin, dass ich doch ein anderes Pferd -
Am Tag der Prüfung hatte ich nicht nur mit der geprellten Hüfte zu kämpfen, sondern auch noch mit einem Kreislaufkollaps am Morgen. Die Reitlehrerin half mir aufs Pferd, die Dressur ging wie von selbst, und Memory zeigte sich beim Springen in bester Form, wir nahmen jedes Hindernis, dass ich anritt. Nur die Nummer vier war plötzlich verschwunden und ich musste mal stehen bleiben, um es zu finden. Das brachte mir aber laut dem Richter eine "Verweigerung" ein und er ließ mich durchfallen. (Anmerkung: Alle Reiter auf Memory nach mir hatten echte Verweigerungen. Das Pferd sprang kein Hindernis mehr an diesem Tag.) Als besondere Schikane empfand ich, dass mir der Richter bei der Theorie, das Hinterbein eines Pferdes heben ließ, obwohl ich ihn auf meine verletzte Hüfte hingewiesen hatte.
Danach übernahm ich mein erstes Mitreitpferd, damit ich besser Springen üben kann. Die Stute Sirikit war total "Menschenentwöhnt" und zu Beginn meiner Mietzeit, verletzte sie sich, sodass ich wochenlang mit ihr an der Hand Schritt gehen musste. Um ihr Vertrauen zu bekomme, hatte ich einiges zu tun. Endlich war sie wieder reitbar und nach dressurmässigem Auftrainieren, konnte die erste Cavaletti-
Danach wechselte ich wieder mal den Stall, die Trainerin hat mich mitgenommen. In einem neuen Reitstall in Gerasdorf fand ich wieder ein Mietpferd. MacLou, ein französisches Vollblut, hatte auch seine beste Zeit schon hinter sich und war 15 Jahre alt. In jungen Jahren ging er in Frankreich Steeplechase-
Zwei Jahre waren mir vergönnt, dann gaben die Ärzte in der VetMed ihr vernichtendes Urteil: Auch nach Operation wäre er nicht mehr schmerzfrei. Der Besitzer wollte ihn mir noch "für den Fleischpreis" verkaufen. Doch der Stallbursche hatte mich schon zuvor von dem Ergebnis der Ärzte informiert. In den nächsten Tagen wurde er 17-
Ein weiteres Pferd war Rocky, er wurde zwar für den Schulbetrieb angeschafft, war aber viel zu schwierig für die Schulreiter. Er fürchtete sich vor dem Reiter und war ständig nur am Davonlaufen. Ich habe dann mit ihm ausgiebig trainiert und ihn soweit beruhigen können, dass wir schon die ersten Versuche zum Ausreiten unternehmen konnten. Dann wurde er verkauft und ich hatte wieder ein Pferd verloren.
Und wieder zurück in den Schulbetrieb, auch Privatpferde durfte ich dort reiten, wenn die Besitzer keine Zeit hatten. Nach einem Disput, weil die Trainerin wieder den Arbeitsplatz wechselte, bekam ich Stallverbot und musste mir eine neue reiterliche Heimat suchen.
Ich versuchte es in meinem Wohnbezirk Weingartenallee und wieder am Zwerchäckerweg, der inzwischen von Herrn Barosch gepachtet war und fuhr eine Zeitlang zweigleisig, bis ich im URFV Wien-
Auf der Suche nach einem neuen Mietpferd traf ich eine Reitkollegin, die ich aus Gerasdorf kannte. Sie vermietete eines ihrer Pferde, das bei einem Bauern in Gerasdorf eingestellt war. Joker kam von der Rennbahn, er war ein Galopper. So lange man nichts von ihm wollte, war er recht brav. Aber beim geringsten Schimmer von Arbeitsaufwand begann er zu buckeln -
Nun war ich wieder auf der Suche.
Wieder traf ich eine Kollegin aus Gerasdorf, die damals eine Stute mit einem Fohlen hatte, sie wollte eine Mitreiterin für den nun fünfjährigen Wallach. Ich probierte eine Stunde aus und brachte den Rappen in den URFV St. Stephan, damit wir auch noch bis 22.00 Uhr reiten konnten. Nach fünf Monaten wollte die Besitzerin das Pferd verkaufen und so gelangte Rubberduck in meinen Besitz, er war damals fünfeinhalb Jahre alt und im Gegensatz zu allen bisher von mir gerittenen Pferden extrem faul und ruhig. Selbst beim Ausritt ging er nur im Schneckentempo und nichts konnte ihn erschrecken.
Nach einem Jahr fand ich heraus, dass Rubberduck einen Herzklappenfehler hat. Mit einer Digitaliskur und einer Medikamenteneinstellung hatte ich das Tier nun vierzehn Jahre in meinem Besitz und war stolz darauf, dass er in dieser Zeit nur fünf Mal eine Kolik hatte, und die habe ich immer sehr schnell mit der Tierärztin abfangen können. Es stellte sich auch heraus, dass der Wallach auch auf Metalle allergisch und daher immer recht hautempfindlich reagierte. Durch eigenen Ehrgeiz und ein bisschen Einfühlungsvermögen konnte ich mit Rubberduck die Lizenz und später die Zweier-
Erst mit dem NHT-
Zwischendurch durfte ich immer wieder Schulpferde reiten, wenn wegen der Wetterlage der Besuch der Schüler etwas dünn ausfiel, Selbst diesen hat das Horsemenship-
Der coole Auftritt meines Pferdes in der vollen Halle motivierte eine Anfängerin mit Pferd, sich von mir unterrichten zu lassen. Das Tier war furchtbar verspannt, mit extremer Rückenbewegung und fühlte sich wie eine "stoßende Eisentraverse" an. Nach Lockerungsübungen der NHT-
Seit einigen Jahren bin ich nun im URFV St. Stephan Pressesprecherin, fotografiere die Turniere und betreue die Webseite. Zu meinen Aufgaben gehört auch das Verfassen von Artikeln für die Pferderevue und die Platzierung von Terminen in Tages-
2008 musste ich mich im August von meinem treuen Gefährten Rubberduck verabschieden. Am 26. August 2008 durfte Rubberduck in den Pferdehimmel galoppieren.
Danach gestaltete sich die Suche nach einem neuen Pferd sehr schwierig. Erstens hatte ich mit Rubberduck noch nicht ganz abgeschlossen, zweitens ein beschränktes Budget und drittens genaue Vorstellungen. Mehr als 15 Pferde habe ich mir angeschaut. Einige waren zwar gut, aber nicht für Dressur geeignet. Andere waren eher ein Fall für den Tierschutz, da bin ich nicht mal aufgestiegen.
Übers Internet wurde ich dann von einem Lipizzaner-
Favory Ricarda, achtjährig, siedelte nach Süßenbrunn. Da er aber in vollständiger Stille aufwuchs, hatte er fast ein Jahr mit dem "lauten" Stall in unserem Verein zu kämpfen. Ein Monat nach dem "Wohnungswechsel" verlor er mich beim ersten Wintersturm in der Halle.
Ich wollte Stuntman spielen und landete auf den Beinen. Das hat mein Schienbeinkopf übel genommen und löste sich auf. Eine Operation, eine Platte eingeschraubt und künstliche Knochenmasse, drei Monate Ganzbein-
Fast zwei Jahre nach dem Unfall bringen die körperlichen Bemühungen (Fitnesscenter, Reiten von Schulpferden, etc.) erste Erfolge. Schritt-
Im Mai 2011 soll er das erste Mal ein Dressurturnier bestreiten. Meine Vertretung, Übungsleiterin Jessica, wird mit ihm antreten. Das erste Turnier: Drei Bewerbe an drei Tagen, er hat sich tapfer geschlagen, 6,5, 6,4 und 6,8 waren seine Bewertungen in A-
Anfang Juli 2011 durfte Rico sein inzwischen großes Wissen über die NHT-
Jessica hat mit Rico nun auch schon einige Dressurstunden mit Profihilfe hinter sich gebracht. Zwei Dressurkurse wurden absolviert. Ich kämpfe ja noch mit meiner Kondition, arbeite aber konsequent daran. Im Juni bekam ich von meinen Kollegen zum Geburtstag eine Fotosession mit einem Profi-
Seit dem Herbst reite ich nun allein, für eine Unterrichtsstunde habe ich noch immer nicht genug Kondition.Ich lasse mich aber nicht unterkriegen und Rico ist bei mir.
Inzwischen sind wieder ein paar Jahre ins Land gezogen, meine Kondition hat sich verbessert, ich nehme auch wieder Unterricht, das erste Turnier wurde auch zufriedenstellen absolviert. Nun hat sich Rico aber verletzt, mal sehen, wie lange wir außer Gefecht sind. Er schlug gegen die Heugabel, die ihm das Futter brachte, aus und zog sich einen Gabelstich knapp am Fesselgelenk vorbei mit Treffer im Gleichbein. Inzwischen ist er mein „Junkie", weil er das Antibiotika oral verweigert, daher täglich ein paar Nadeln gesetzt kriegt.